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Da das neue Frauenhaus in Madurai bereits im Januar einen Besuch von Francis und einer befreundeten deutschen Organisation bekommen hat, haben wir uns dieses Mal ganz auf die Dorfzentren und die Schule konzentrieren können.
Alle Projekte laufen weiterhin gut, es gibt die üblichen Fortschritte und Rückschläge, aber alles im Rahmen des Erwarteten. Unser Direktor der Little Flower High School freut sich über den regen Besuch seiner Schule und sein Sohn Ashok bringt neuen Schwung und Ideen mit ein. Die Dörfer machen allesamt einen guten Eindruck, gerade unser jüngstes Dorf Veeranakunnam entwickelt sich gut – man kann es den Kindern ansehen! Auch wenn uns die bittere Armut immer wieder sehr betroffen macht. Ein echtes emotionales Highlight für uns alle war die Wiedereröffnung des Tuition Centers in Puthur und der dabei durchgeführte abendliche Gottesdienst.

Zum Pongal Fest in Indien (Mitte Januar) sind viele Schüler noch bei ihren Eltern auf den Dörfern. Auch jetzt fehlt noch der eine oder andere Schüler, aber das bessert sich von Tag zu Tag. Unser Direktor Arputham wird in diesem Sommer – nachdem Covid-19 Beschränkungen nicht mehr zu erwarten sind, einen Besuch vieler Ziegeleiarbeiter in der näheren und weiteren Umgebung machen, um möglichst viele Kinder von der Kinderarbeit fernzuhalten und in unsere Schule zu bringen.
Die Infrastruktur ist – man muss es leider so sagen – in schlechtem Zustand. Es wurden erwartungsgemäß noch keinerlei der notwendigen Maßnahmen durchgeführt, da diese meist nur über die Sommerferien durchgeführt werden können. Und die Kosten steigen natürlich gerade jetzt stark an. Wir bewilligen und beauftragen trotzdem als Sofortmaßnahme die Reparatur der Toilettentüren des Boys Hostel und eine Filteranlage für gutes Trinkwasser.
Wir vereinbaren dann mit unseren Lehrerinnen noch einen Plan zur Verbesserung ihrer Altersvorsorge und ein spezielles Betreuungsprogramm für die Irular-Kinder, die auch hier nicht immer einen leichten Stand haben. Wir bestärken Ashok darin, ein Ehemaligen-Treffen zu veranstalten. Das hilft den Schülern, weil sie Vorbilder sehen und der Schule, weil so auch der eine oder andere mit ehrenamtlicher Arbeit oder einer kleinen Spende helfen kann.




In Veeranakunnam haben wir bereits im Oktober festgestellt, dass die Fortschritte in den letzten drei Jahren, seitdem wir das Center gestartet haben, greifbar sind. Das hat sich auch dieses Mal bestätigt. Wir machen einen intensiven Dorf-Rundgang: Die Armut, die uns dort entgegengeschlagen ist, setzt sich nochmal deutlich negativ von den anderen Dörfern ab.

Gefallen haben uns die beiden Lehrerinnen Anu und Valli. Die Köchin wohnt direkt an dem Center in einer bettelarmen Hütte. Mehr als 30 Kinder gehen in die Tuition, davon mehr als die Hälfte junge Kinder vom 1.-5. Standard. Das ist gut, denn so können wir viele Kinder von Anfang an begleiten. Beim Rundgang durch das doch recht große Dorf treffen wir auf Ramesh, den Dorfältesten, der uns damals beim Einrichten des Centers sehr geholfen hat.

Wir kämpfen auch hier mit dem Problem der „School Drop Outs“, also Kinder, die die Schule nicht bis zum Abschluss besuchen. Wir freuen uns, dass wir bei unserem Besuch ein Mädchen in der 9. Klasse zurückgewinnen konnten. Gerade die jungen Kinder sind gut bei der Sache und machen Hoffnung.



Es war ein wunderschöner Tag in Puthur. Wir kamen zum gemeinsamen Mittagessen und konnten das renovierte Dorfzentrum in Ruhe besichtigen. Wie so oft in Indien, wurde noch bis um 2 Uhr morgens am selben Tag gearbeitet, um es fertig zu stellen. Die Kinder sind wieder bestens durch die Lehrerinnen Famina und Lumina betreut und vorbereitet. Sie sprechen gutes Englisch und sind bei den Hausaufgaben sehr konzentriert. Sie haben für abends einen traditionellen Tanz und ein „Drama“ auf Englisch vorbereitet, in dem es um sexuelle Angriffe im Internet und den Diebstahl von persönlichen Daten geht.
Wir waren sehr begeistert von beiden Darbietungen – und natürlich auch die Besucher, Schwestern, Eltern und die anderen Kinder. Wir besuchten viele Eltern beim Rundgang durch das Dorf. Der Unterschied zu dem bettelarmen Veeranakunnam ist augenfällig: Bessere Häuser, gute kooperierende Eltern und insgesamt ein nicht so armer Eindruck. Acht Jahre von Nandri – und die tolle Arbeit von Francis und den Lehrerinnen – haben ihre segensreiche Wirkung entfaltet.


Der Tag wird gekrönt von einer katholischen Messe im Dorfzentrum, die uns sehr ergriffen hat: Es wird mit fröhlicher Musik, herzlicher Wärme und viel Lachen im wahrsten Sinne des Wortes gefeiert. Der Priester findet sehr gute Worte mit den Kindern, die gerne mit ihm interagieren. Draußen vor der Kirche (nicht alle finden drinnen Platz) drängeln sich die Eltern vor der Tür, um einen Blick in das Innere zu werfen. Es ist für alle (auch für uns) ein ergreifendes und schönes Ende unseres Besuches und bestätigt uns, dass wir als Nandri hier wirklich etwas erreichen.
Zum Herunterladen
Besuchsbericht Februar 2023
Herzliche Grüße
Claudia und Steffen Roehn
Februar 2023