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Die Kinder aller Dörfer machen uns subjektiv einen deutlich besseren Eindruck als wir befürchtet haben. Es sieht so aus, dass die Arbeit in der Covid19-Zeit sehr konsistent und durchgehend weiter gegangen ist. Das ist eine sehr gute Nachricht. Puthur sticht weiterhin als das Paradedorf hervor, geprägt durch die Lehrer-Schwestern Lumina und Famina. Sie machen fantastische Arbeit und wurden schon häufiger als Coaches in andere Dörfer geschickt. Thondamanallur überwältigt uns mit 38 Kindern, die dort regelmäßig die Evening Tuition besuchen.
Pulikkundram zeigt breite Unterstützung des Dorfes und vorbildliche Zusammenarbeit mit der örtlichen Grundschule. Veeranakunnam,, das wir erst seit vier Jahren unterstützen, zeigt unerwartete Fortschritte. Und selbst Kollamedu hat durch den Lehrer Narendra prima Fahrt aufgenommen. Sirupinayur hat eine große Aufwertung durch das neue Dorfzentrum erfahren, was sich auch an den Schülern widerspiegelt. Kalaiselvi (die ehemalige Lehrerin in Sirupinayur) hat ihre Aufgabe als Koordinatorin aller Dörfer aufgenommen und füllt dies mit viel Begeisterung. Sie ist durch die größere Verantwortung sichtlich gewachsen. Sie kommt mit einer natürlichen Autorität einher und ist trotzdem fröhlich und nett zu den Leuten.
Auch wenn sie noch viel zu lernen hat, hat sie eine gute Art, die anderen mit ihrer Liebe und Fürsorge zu motivieren. Gerade jetzt, wo Francis den Verlust ihres Mannes Anthony verarbeiten muss, ist diese Unterstützung durch Kalaiselvi so wichtig. Schatten gibt es bei der Infrastruktur, vor allem dort, wo wir seit einiger Zeit nichts mehr investiert haben. Das liegt zum einem daran, dass Antony fehlt und zum zweiten am Geld. Wir werden in Puthur und Thondamanallur mit deutlichen Instandhaltungsmaßnahmen rechnen müssen.

Pulikkundram
Wir starten mit einem Besuch der Public School und treffen die Schulleiterin und zwei Lehrerinnen, die wir finanzieren, um unseren Kindern der Grundschule eine gute Schulausbildung zu gewähren. Die Unterstützung der Bewohner ist viel besser geworden.
Die Kinder sind durchgängig gut gekleidet und bringen ihre Darbietung gut und konzentriert vor.
Das Geschwisterpaar Kalaivani und Valliappan, die wir vor der ausweglosen Situation mit ihrem Vater gerettet haben, sieht sehr gut aus. Beide gehen auf die LFHS Internatsschule. Der Bruder Valliappan macht einen sehr viel aufgeschlosseneren und fröhlicheren Eindruck als früher. Beim Gang durch das Dorf treffen wir auch ihren Vater, der von der Tagelöhnerarbeit zurückkommt. Seine neue Steinhütte (von einem indischen Spender finanziert) ist ordentlich in Schuss und Valliappan zeigt sie uns mit Stolz und einem Lächeln.


Puthur
Puthur ist und bleibt unser Vorzeigedorf. Die Kinder sprechen das beste Englisch, sind gut erzogen, haben Selbstbewusstsein und sind fröhlich. Lumina und Femina sind ein tolles Lehrerpaar (und Geschwister). Dieses Mal war auch Reverend Suresh mit dabei. Er war der Assistent vom Bischoff, ist nun der verantwortliche Priester für die Kirche in Puthur und unterstützt nachdrücklich, dass die Kirche defacto als Ausbildungszentrum genutzt wird. Die Renovierungsarbeiten haben zu einem höheren und besser geschützten Dach und einem großen Vorplatz für die Kinder geführt. Leider fehlt noch der Innenraum der Kirche, hier ist das Geld ausgegangen. Dies sollte dringend beendet werden, Spenden wären hier sehr hilfreich.
Die Kinder zeigen ihre Lerninhalte und ihre speziell für uns angefertigten Dinge: Von einem herzerwärmenden Gedicht über die Freundschaft zwischen Deutschen und Indern (mit schönen Oden an Monika, Francis, Claudia und Steffen) über sehr interessante Modelle von Lungen (mit Luftballons), Herzen (mit einem durch einen Strohhalm angetriebenes Herz) und einem Gehirn aus Watte. Einer der besten Schüler (er ist die Nummer 1 in seiner Klasse) hat eine sehr detaillierte Erklärung auf Englisch vorgestellt, wie es zum 1. Weltkrieg kam.


Aktuell haben wir knapp 40 Kinder in der aktiven Betreuung plus sieben Kinder, die auf eine Boarding Schule gehen und weitere vier in Higher Education. Für ein Irulardorf eine stolze Bilanz. Leider gehören dazu auch 15 School drop outs. Wir treffen zusammen mit Francis und Kalaiselvi auf die Lehrerinnen Saranya und Pradeepa und mehr als 40 Kinder. Alle Kinder haben einen großen Wachstumsschub gemacht und bis auf wenige Ausnahmen machen sie einen sehr aufgeweckten, sauberen und fröhlichen Eindruck. Madhan – ein außergewöhnlich begabter Junge in der 9. Klasse – empfängt uns in gutem Englisch und stellt das Programm vor. Er will später Astronaut werden und zeigt sich im Gespräch an allem interessiert. Er führt uns durchs Dorf und übersetzt alles. Eine richtige Freude! Was für ein Unterschied zu Ajith – gleiches Alter, aber School drop out mit zehn Jahren trotz all unserer Versuche. Wir haben genügend Zeit, durch das Dorf zu laufen und mit einigen Familien zu sprechen. Auch hier gibt es Steinhäuser der Regierung, bei denen die Hintertüren fehlen.
Wir sind mit der Entwicklung der Kinder sehr zufrieden. Allerdings ist weiterhin Englisch ein großes Problem und gerade für die Jungen ein selbstbewusstes Auftreten.
Wir haben uns die Bücher, in denen die Verabreichung der Medikamente dokumentiert wird, angesehen. Der Tagesablauf ist geregelt, ein wichtiges Element, um den Frauen Stabilität zu geben. Wir haben die Frauen bei zwei Gelegenheiten erlebt: Beim offiziellen Teil der Begrüßung am ersten Tag und dann am zweiten Tag als Beobachter des normalen Tagesablaufs. Vor allem beim zweiten Teil kamen wir mit einigen Frauen ins Gespräch. Es gibt darunter Lehrerinnen, Absolventen von Colleges, ehemalige Nonnenschülerinnen, die teilweise gutes Englisch sprechen. Eine Polio-geschädigte Frau fertigt wunderbare Stoffblumen an – wir sprechen mit ihr und lassen uns ihre Fertigkeiten vorführen. Andere wiederum, die vielfach missbraucht worden sind, sind sehr sediert und zeigen wenig Reaktion.


Das neue Dorfzentrum in Sirupinayur ist wirklich großartig geworden. Helle große Räume, komplett solarbetriebene Elektrizität, die auch für die sechs Ventilatoren ausreicht, ein ordentliches westliches Bad und vor allem so hoch gelegen, dass es bei Regenfluten als Notunterkunft dienen kann. Antony, Francis und Kalaiselvi haben tolle Arbeit geleistet. Die Bananenpflanzen rundherum geben dem Gebäude eine besondere Atmosphäre. Das Sponsorenehepaar Bürkle kann sich über die gut eingesetzten Mittel selbst überzeugen.
Auch hier erwarten uns ein tolles Besuchsprogramm und eine neue Lehrerin Sandhiya, die ein gutes Englisch spricht. Dann machen wir einen Rundgang durch Sirupinayur. Hier hat sich viel getan die letzten 2 Jahre. Alle Hütten sind durch Steinhäuser ersetzt worden, die die Regierung finanziert hat. Leider hat das Geld nicht für die Hintertüren der Häuser gereicht (kein Witz), sodass es hineinregnet und Schlangen in die Häuser kommen können. Johannes Bürkle hat dann spontan entschieden, dass er die 16 Hintertüren stiftet.


